Willkommen bei meinem Hund PRINZ und meiner Häsin ROXY !




Prinz, mein Hund, den ich 1986 aus dem Eschweger Tierheim holte, liebte Mensch und Tier. Egal, welche Menschen mich besuchten oder was für Tiere, Katze oder Hunde, er hiess jeden willkommen. Ich hatte nie zuvor so einen liebenswerten Mischling kennengelernt. Schnell lernte wir uns kennen und schätzen. Innerhalb weniger Tage wurden wir dicke Freunde. Wenn er auch etwas dick war, doch das sollte recht schnell abtrainiert werden. So waren wir sehr viel spazieren. Bei fast jedem Spaziergang, wenn wir Kinderwagen trafen, jammerte Prinz und wollte unbedingt in den Kinderwagen hineingesehen haben. Er liebte auch die Babys. Wenn ich Einkaufen ging, nahm ich ihn beinahe überall mit hin. Besuchte ich Lebensmittelläden, wo er nicht mit hinein durfte, hatte ich die Gelegenheit, ihn in einem Zoofachgeschäft im Kasseler DEZ, abzugeben. Dort liebte er es kurz auf mich zu warten. Da das Geschäft auch Kleintiere verkaufte, konnte Prinz sich in alle Ruhe die Tiere ansehen. Jedesmal, wenn ich in das Einkaufszentrum in Kassel fuhr, zog er mich schon in Richting des Geschäftes. Er freute sich auf die Kaninchen, Hamster und andere Kleintiere, denen er zugern zusah. Es war ja nicht so, dass ich keine anderen Tiere hatte, nein, ich hatte bloss ein Kanarienpärchen mit fünf Jungen. Aber das war Prinz wohl zu wenig. So wie mir Laufe der Jahre Wildvögel, eine Drossel und einen Spatz anbrachte, sollten es noch mehr Tiere sein.

Zu seinem 10 jährigen Geburtstag wollte ich Prinz etwas ganz Besonderes kaufen... einen grossen, riessen grossen, Hundeknochen. So führte mich mal wieder der Weg in das Einkaufszentrum in das Zoogeschäft. Doch. Prinz hielt nicht all´ zu viel von einem riessen grossen Hundeknochen, viellieber sah er sich die Tiere an. Und dann... tja, dann war es um ihn geschehen... er versah sich in ein pechschwarzes kleines Kaninchen. Er fiepte und jammerte, sah mich immer wieder an, trippelte mit seinem Vorderpfoten und hechelte. Er wurde immer nervöser und stammelte regelrecht auf seinen Beinchen. Das kleine schwarze Kaninchen blieb am Gitter, machte Männchen und beschnüffelte Prinzi´s Schnauze. Die anderen Kaninchen hatte die Flucht in ein Haus ergriffen... doch dieses kleine Kerlchen blieb sitzen. Ich sagte mir, dass das nicht gutgehen kann, zog Prinz vorsichtig mit der Leine von dem Käfig zurück und kaufte ihm einen grossen Knochen. Schnell fuhr ich mit ihn nach hause. Wenn es auch süss war es anzusehen, wie niedlich die Beiden miteinander umgingen, doch Hund und Kaninchen... geht das gut ? Prinz fand meine Aktion gar nicht gut. Er lag bis kurz vor Ladenschluss an der Haustür und jammerte. Den Schwanz hängend lief er nervös umher, legte sich wieder vor die Haustür und fiepte. Ich musste also doch nachgeben. So fuhr ich mit ihm noch mal los, um ihn den Gefallen zu tun. So soll er eben das kleine schwarze Kaninchen bekommen. Prinz sprang aus dem Auto und rannte so schnell seine Beinchen trugen in das Geschäft. Zum Anleinen war ich nicht mehr gekommen, so flink war er. Als ich in das Geschäft kam, lachte schon die Besitzerin, Prinz war ja nun schon bekannt, und meinte, dass er schon vor dem Kaninchen sitzen würde. Auch das kleine Kaninchen sass freudestrahlend am Gitter und beschnüffelte Prinzi´s Schnauze. Es war wohl Liebe auf den ersten Blick ! Und so kam die kleine ROXY !

Zu hause angekommen, stellten die Zwei die Wohnung auf den Kopf. Es war niedlich ihnen zuzusehen. Obwohl ich anfangs den Fehler machte und einen Käfig kaufte, liessen die Beiden sich nicht beirren. Doch, als Roxy abends in den Käfig sollte, um auch mal schlafen zu können, passten ihnen dieses gar nicht. Prinz jammerte vor dem Käfig und Roxy rüttelte an den Gitterstäben. wie erklärt man einem Hund, dass das kleine Kaninchen nun auch schlafen muss und langsam aber sicher Bettzeit war ?! Ich liess Prinzi bei Roxy im Wohnzimmer schlafen, damit er sie um sich hatte. Am nächsten morgen war die Freude gross. Endlich kam sein kleines Kaninchen wieder raus und konnte durch die ganze Wohnung hoppeln ! Es war süss, mit welcher Freude die Zwei durch die Wohnung sprangen und sich gegenseitig immer wieder ableckten. Abgetobt lagen sie dann zusammen auf dem Sofa und schliefen, indem sich Roxy zwischen seiner Vorderbeinchen kuschelte... es war ein wunderschönes Bild ! Oft lagen sie gemeinsam auf dem Balkon und aalten sich in der Sonne. Die Probleme waren für Prinz, dass er nicht verstand, dass Roxy nicht mit "Gassi" gehen konnte. Es war manchmal ein Drama, sie auch nur kurz allein in der Wohnung zurück zu lassen. Aber, auch dass musste er lernen. Ein Kaninchen gehört nicht an die Leine ! Sie hatte sehr viel Spass zusammen und wunderschöne Augenblicke, wenn es zum Beispiel an die Fütterung der Kleinen ging. Möhren, Apfel, Kohlrabiblätter, Bio-Körner- und Flocken u.s.w. Prinzi klaute zu gern Roxy´s Mören, trug sie stolz umher und knabberte sie dann in aller Ruhe. Er war ganz schön keck ! Aber, Roxy machte das nichts aus, die bediente sich lieber an den Kohlrabiblättern und legte sich dann friedlich zu Prinz, der immer noch in Seelenruhe die ergatterte Möhre frass. Es war ein tolles und gut eingespieltes Paar, einfach unglaublich, wie sie miteinander umgingen und sich verstanden !

Abschiednehmen von Prinzi

Prinz war in dem einem Jahr alt geworden. Ich konnte sehen, wie trüb die Augen wurden und wie ruhig er geworden war. Roxy war in dem einem Jahr, dass sie gemeinsam erlebten erwachsen geworden und hing nach wie vor sehr an ihrem Prinzi-Boy ! Am 03.07.1992 musste ich ihn einschläfern lassen, weil er es nicht allein schaffte zu gehen. Er lag vier Stunden auf dem geliebten Sofa, wo er immer mit Roxy gelegen hatte, um zu sterben. Den Tag werde ich nicht vergessen, denn ich hatte zuvor noch nie gesehen, wie Tiere sich von einander verabschieden, wenn Einer geht ! Roxy machte Männchen, um an das Sofa zu kommen und beschnüffelte Prinzi´s Schnauze. Mit seiner schon blauen Zunge leckte er ihr über das Köpfchen und legte sich wieder hin. Roxy gab leise Geräsche von sich, ging auf dem Balkon und kam von diesem Zeitpunkt an nicht mehr rein. Es war einMoment, wo die Zeit mir schien still zu stehen und ich nicht wusste, was geschah ! Als Prinz erlöst wurde und ich ihn beerdigt hatte, kam ich müde und zerschlagen nach hause. Roxy rannte mir entgegen und schnüffelte an mir. Mir liefen nur noch die Tränen, denn der Gedanke, dass sie und ich Prinzi nicht mehr bei uns haben, tat verdammt weh !!! Am nächsten morgen erlebte ich etwas, was mir beinahe das Herz zerriss. Roxy hatte Prinz sein Halsband gefunden, in ihr Katzenklo gebracht und im Streu verbuddelt. Stundenlang sass sie auf dem verbuddelten Streu und rührte sich kaum. Dicke Tränen rollten über das kleine süsse Kaninchengesicht und wieder waren die leisen Geräsche zu hören. Mir kamen nur noch die Tränen, denn so etwas hatte ich noch nie gesehen... ein weinendes Kaninchen !!!

Ich kü,mmerte mich besonders um Roxy und lenkte sie so viel ab wie möglich. Oft weinten wir auch zusammen und sie leckte mir dann die Tränen ab. Von Prinz reden durfte ich nicht, denn dann fing sie an ihn zu suchen und jammerte. Immer, wenn wir gemeinsam auf dem Boden schmusten, auch später wieder lachen und albern konnten, fehlen tat er uns immer wieder ! Ich versprach Roxy, dass sie, wenn sie mal gehen muss zu Prinz kommt, dass ich sie bei Prinz beerdigen würde. Und, ich hielt das Versprechen auch ein.